KNX für Apple HomeKit
Das Smart Home ist auf dem Vormarsch und mit Apple HomeKit heutzutage sehr anwenderfreundlich. Aber wie plant man ein Smart Home mit HomeKit von Grund auf? Hier kommt der Technologie Standard KNX ins Spiel. Über 600 Hersteller weltweit bieten bewährte KNX-Produkte an, die man mit der Atios KNX Bridge ganz einfach auch in Apple HomeKit integrieren kann. Hier erfahren Sie alles über die technische Seite von KNX und wie die Integration mit Apple HomeKit funktioniert.
Was ist KNX?
KNX ist die verkürzte Darstellung von KONNEX, was wiederum von dem lateinischen Wort «connexio» abgeleitet wurde und «Verbindung» bedeutet. Bei KNX handelt es sich um einen Standard zur Gebäudeautomation, der von der KNX Association stetig weiterentwickelt wird. KNX ist der weltweite Standard, wenn es um die komplette Automatisierung der Gebäudetechnik geht, und bewährt sich seit 40 Jahren in allen Arten von Gebäuden: egal ob Bürogebäude, Flughafen, Skyscraper, Smart Home, Villa oder Einliegerwohnung.
Der KNX-Standard ermöglicht das Vernetzen sämtlicher Komponenten der Gebäudesystemtechnik, zum Beispiel Beleuchtung, Beschattung, Klimatisierung zum Heizen / Kühlen sowie Alarmanlagen. Dadurch erhöhen sich der Komfort und die Sicherheit, während sich die Betriebskosten aufgrund von intelligenten Steuerungen reduzieren, z.B. wenn die Heizung automatisch ausgeschaltet wird, wenn niemand zuhause ist oder die Jalousien aufgrund von hoher Sonneneinstrahlung herunterfahren.
Die technische Seite von KNX
KNX basiert auf einem Bussystem. Das ist eine Datenleitung, mit der sämtliche Geräte im KNX-Netzwerk verbunden sind, z.B. die “Lichtschalter”, die Rollladensteuerung und die Alarmanlage.
Geräte im KNX-System
Die Geräte in einem KNX-System lassen sich in zwei Kategorien unterteilen:
Aktoren
Aktoren schalten die Energieversorgung aus oder ein, und lösen damit einen Mechanismus aus. Sie sind sowohl mit der Strom- als auch mit der Datenleitung verbunden, damit sie zu den angeschlossenen Endgeräten wie Lampen oder Rollläden den Strom durchschalten, und auf der Busleitung mit anderen Geräten im KNX-System kommunizieren können.
Sensoren
Sensoren überwachen die Umwelt und sind ebenfalls an die Strom- und Busleitung angeschlossen, damit sie mit Strom versorgt werden und mit anderen Geräten im KNX-Netz kommunizieren können. Sensoren sind beispielsweise Bewegungsmelder, Temperatursensoren und Rauchmelder.
Sensoren und Aktoren im Verbund im KNX-System
Diese Sensoren und Aktoren sind im Verbund die Intelligenz des KNX-Systems und das, was das Zuhause “smart” macht. Die Geräte kommunizieren untereinander über die gemeinsame Busleitung, sodass man individuelle Steuerungsabläufe festlegen kann.
So kann man zum Beispiel die Aktoren dazu anweisen, die Fenster zu schliessen und die Heizung aufzudrehen, wenn der Temperatursensor eine Temperatur meldet, die unterhalb eines bestimmten Limits liegt, oder sämtliche Lichter im Haus auszuschalten, wenn die letzte Person das Gebäude verlassen hat.
Bei der Installation eines KNX-Systems werden die Busleitung verlegt sowie eine herkömmliche Stromleitung, über welche die angeschlossenen Geräte mit Energie versorgt werden. Über die Busleitung ist jedes Gerät mit jedem anderen verbunden, welches auch an die Busleitung angeschlossen ist.
Auf diese Weise lassen sich Geräte von der zentralen KNX-Anlage aus programmieren und müssen nicht ihrer Interaktion nach fest miteinander verdrahtet werden. Der Nutzer hat damit alle Freiheiten, Programmabläufe festzulegen, sodass auch komplexe Szenarien programmiert werden können, bei denen mehrere Geräte gleichzeitig eine Aktion ausführen sollen.
Programmieren des KNX-Systems
Damit die KNX-Anlage die Geräte so steuert, wie vom Nutzer gewünscht, muss diese programmiert werden. Von der KNX Association gibt es eine Software namens Engineering Tool Software, kurz ETS. Diese wird auf einem PC installiert und anschliessend die Programmierung auf die KNX-Anlage aufgespielt.
Das Programmieren der KNX-Anlage per ETS ist umständlich und erfolgt normalerweise von Experten. Wie nach der initialen Programmierung auch ohne Expertenwissen und ohne ETS einfach von Ihnen Änderungen vorgenommen werden können verraten wir Ihnen im nächsten Abschnitt.
KNX und Apple HomeKit: Ein starkes Team
Steht die KNX Anlage erstmal, kann man diese mit der Atios KNX Bridge von uns einfach in Apple HomeKit integrieren: Diese App fungiert dann als User-Interface, sämtliche Geräte wie Lichter und Jalousien können bedient werden und mit weiteren Klicks in Szenen und Automationen zusammengefasst werden. Die genauen Möglichkeiten und Vorteile von Apple HomeKit finden Sie in folgendem Artikel.
KNX und Apple HomeKit optimal für den Neubau geeignet
Am einfachsten lässt sich eine komplette Gebäudeautomation per KNX in Verbindung mit Apple Home umsetzen, wenn diese Anlage schon vor dem Hausbau eingeplant wird. Wir planen Ihre Elektroinstallation sowie die KNX Anlage und liefern alle vorprogrammierten Komponenten und Pläne an Ihren Elektriker für den finalen Einbau.
Somit werden alle KNX Sensoren und Aktoren gleich an den entsprechenden Stellen installiert, wenn sich das Haus noch im Bau befindet.
Zusätzlich zu den KNX Tastern (z.B. Lichtschalter), kann ein iPad als Steuerzentrale von der aus bequem sämtliche Geräte überwacht und gesteuert werden können, in die Wand eingelassen werden. Auf dem Bildschirm hat man alles im Blick, kann Anpassungen an der Steuerung vornehmen und Geräte aktivieren oder deaktivieren und spart sich gleichzeitig weniger schicke Innensprechstellen für die Video Gegensprechanlage oder Steuerungseinheiten für Klima- und Alarmanlage.
Beispiele für eine KNX-Anlage mit Apple HomeKit
Die KNX-Bridge ist über Ethernet fest mit dem Router des Hauses verbunden. Smartphones, die ebenfalls im WLAN-Netzwerk eingebunden sind, können per App mit der KNX-Anlage kommunizieren. So ist es möglich, dass ein Nutzer auch per App Änderungen an der Gebäudetechnik-Steuerung vornehmen kann, ohne die Software des KNX-Systems nutzen zu müssen.
Bei modernen Smart Home-Lösungen ist noch viel mehr möglich als das Steuern der Beleuchtung. Zahlreiche Komponenten lassen sich miteinander verbinden, sodass bei Eintreten eines bestimmten Szenarios, bestimmte Aktionen ausgeführt werden können:
Klingelt der Paketbote an der smarten Türklingel, bekommt der Nutzer eine Nachricht und kann per App die Tür entriegeln, sodass der Bote das Paket im Haus abstellen kann
Steigt die Temperatur in einem Raum aufgrund von Sonneneinstrahlung stark an, kann in Apple Home ein automatischer Ablauf programmiert werden, dass die Jalousien heruntergefahren werden und die Heizung in diesem Raum ausgeschaltet werden soll
Kommt die erste Person nach Hause oder verlässt die letzte Person das Zuhause werden die Lichter automatisch betätigt
Lässt sich KNX auch im Altbau nachrüsten?
Das Nachrüsten eines KNX-Systems ist mit viel Aufwand verbunden: Da zur Steuerung eine Busleitung verlegt werden sowie Aktoren und Sensoren installiert werden müssen, kommt man (selbst mit KNX RF Funk) um das Aufmachen der Wände nicht herum.
Wir haben jedoch auch direkt Apple HomeKit fähige Nachrüstlösungen, die nicht auf KNX beruhen und die Bedienung von Geräten per Apple HomeKit dennoch ermöglicht: Unsere WLAN oder Thread Funkmodule werden direkt hinter Lichtschaltern oder Rollladentastern angebracht und können dann einfach in Apple Home integriert und die Geräte zusätzlich von dort aus gesteuert werden.