Wie funktioniert Apple HomeKit?
Das Apple HomeKit bringt verschiedene Geräte von unterschiedlichen Herstellern zusammen. Das hat den Vorteil, dass man anstatt mehrerer Apps sämtliche Geräte per Apple Home App steuern kann. Voraussetzung ist, dass die Geräte Apple HomeKit-fähig sind. Dies ist gekennzeichnet durch einen “Made For HomeKit”-Sticker.
Per iPhone oder einem anderen iOS-Gerät kann man über die Home App die unterschiedlichen Geräte dann ansprechen – entweder per Eingabe auf dem Touchscreen, oder per Spracheingabe über Siri.
Geräte die nicht HomeKit-fähig sind oder sich nicht per WLAN integrieren lassen
Die Geräte werden zur Kommunikation mit der Home App entweder ins WLAN-Funknetz des Hauses eingebunden oder verfügen über einen anderen Funkstandard wie z.B. Zigbee oder Z-Wave. Bei letzteren beiden muss ein Gateway bereitgestellt werden, das auf der einen Seite auf das WLAN- oder Ethernet-Hausnetz Zugriff hat und auf der anderen Seite mit den Geräten kommunizieren kann.
Ein Gateway ist auch notwendig, wenn Geräte per Home App gesteuert werden sollen, die nicht explizit HomeKit-fähig sind. Als Gateway kommt dabei häufig eine KNX-Bridge zum Einsatz, wie auch wir von Atios sie entwickeln.
Welche Integrationsmöglichkeiten für das Apple HomeKit gibt es?
HomeKit-fähige Produkte
Produke, die direkt mit dem HomeKit kommunizieren, sind als solche gekennzeichnet. Diese werden einfach in das WLAN-Netzwerk eingebunden, in dem auch das Smartphone oder iPad zur Steuerung der Home App eingeloggt ist.
So lassen sich auch nur einzelne Geräte smart machen. Beispielsweise gibt es smarte Birnen wie die Philips Hue. Die zugehörige Hue Bridge lässt sich mit dem Apple Home Hub koppeln, sodass man fortan diese Lampen per Home App steuern kann und nicht die von Philips bereitgestellte App benutzen muss. Das ist vor allem dann von Vorteil, wenn man noch mehr Geräte von verschiedenen Herstellern hat. Man benötigt dann anstatt vieler Hersteller-Apps nur die Apple Home App zur Steuerung.
Drahtgebundene Integration im Neubau
Wer den Hausbau plant und sein Gebäude automatisieren möchte, kann die Apple HomeKit-Integration gleich mit einplanen. Per KNX-Anlage hat man die grösste Auswahlmöglichkeit an Produkten, da man nicht an einen Hersteller gebunden ist.
So zieht man einfach die benötigten Steuerleitungen für die KNX-Anlage gleich mit den Stromkabeln in die Wände ein und bringt die benötigten Sensoren und Aktoren an.
Wer aus Kostengründen auf die Automatisierung zunächst verzichten möchte, sollte Leerrohre verlegen, sodass eine spätere Nachrüstung von Steuerkabeln später möglich ist, ohne die Wände komplett öffnen zu müssen.
Smart Home nachrüsten mit Apple HomeKit
Geräte, Sensoren und Aktoren, die Apple HomeKit-fähig sind und über WLAN verfügen, können direkt in das Apple HomeKit integriert werden.
Produkte, die nicht als Apple HomeKit-fähig gekennzeichnet sind, können per KNX Gateway eingebunden werden, sofern sie über einen unterstützten Funkstandard verfügen. So lassen sich zum Beispiel im Altbau Gebäudeautomatisierungen nachrüsten.
Viele batteriebetriebenen Sensoren und Aktoren verfügen aus Energiespargründen nicht über WLAN. Die Installation eines KNX-Gateway wird dann notwendig. Es ist sinnvoll im Altbau auf eine KNX RF-Lösung zu setzen, damit man keine neuen Kabel in den Wänden verlegen muss. Es muss dabei bedacht werden, dass die Funkmodule so platziert werden, dass sie störungsfrei mit der KNX-Anlage kommunizieren können. Der Installationsort und die Reichweite spielen bei einem KNX RF-System deshalb eine wichtige Rolle.
Beispiel: Lichtschalter für HomeKit im Unterputz
Smarte Lichtschalter lassen sich relativ einfach nachrüsten. Sie werden im Unterputz angebracht. Man löst dazu die Schalterdose aus der Wand und klemmt den intelligenten Lichtschalter und das zugehörige Funkmodel an (oder lässt sie anklemmen, wenn man keine Erfahrung mit Elektroinstallationen hat!). Das Funkmodel kommuniziert anschliessend mit der KNX-Anlage, die wiederum Anweisungen von der Home App erhält.
Kompatible HomeKit-Geräte
Mittlerweile gibt es eine grosse Auswahl an Produkten, die kompatibel sind mit dem Apple HomeKit und auch immer als solche gekennzeichnet sind. Von Alltagsgegenständen wie der Kaffeemaschine oder dem Fernseher können auch viele Produkte integriert werden, die das Haus oder die Wohnung smart machen.
Produkte, die nicht als Apple HomeKit-fähig gekennzeichnet sind, können dennoch in den Home Hub integriert werden. Man benötigt dazu eine KNX-Anlage, die als Übersetzerin zwischen dem HomeKit und dem zu steuerenden Gerät fungiert. Damit hat man die grösstmögliche Auswahl an Produkten für sein Smart Home zur Verfügung und ist nicht nur auf HomeKit-fähige Produkte angewiesen.
Licht und Dimmer
Lichtschalter und Dimmer sind klassische Geräte, die per Home App angesprochen werden können. Es lassen sich zum Beispiel Regeln festlegen, zu welcher Uhrzeit das Licht an- und ausgeschaltet werden soll.
Besonders praktisch in Häusern oder Wohnungen mit vielen Räumen ist, dass sämtliche Lampen gleichzeitig bedient werden können. Mit der Anweisung “Hey Siri, schalte alle Lampen aus” spart man sich vor Verlassen des Hauses die manuelle Kontrolle, ob die Lichter überall ausgeschaltet sind.
Jalousien- und Rollladensteuerung
Intelligente Jalousien- und Rollladensteuerungen sind ebenfalls sehr praktisch, insbesondere wenn sie zusätzlich noch mit Sensoren ausgestattet werden. Per Lichtsensor kann beispielsweise eine Jalousie bei bestimmtem Lichteinfall geöffnet oder geschlossen werden. So kann man im Sommer vermeiden, dass die Sonne den ganzen Tag in einen Raum scheint und ihn unnötig aufheizt.
Morgens kann man zu einer bestimmten Uhrzeit den Rollladen im Schlafzimmer automatisch hochziehen, und abends ebenfalls zu einer Wunschzeit schliessen lassen.
Klimaanlage und Heizung
Per intelligenten Thermostaten kann die Raumtemperatur optimal geregelt werden. In der Steuerung für das Apple HomeKit legt man für jeden Raum individuell die Wunschtemperatur fest und die Uhrzeiten, zu welchen diese erreicht werden soll.
Im Winter hat das den Vorteil, dass die Wohnung schon schön warm ist, wenn man nach Hause kommt. Ausserdem werden so Heizkosten gespart, weil die Heizung bei Erreichen einer bestimmten Temperatur oder ausserhalb der Wunschzeiten wieder ausgeschaltet wird.
Im Sommer dagegen bleibt die Wohnung schön kühl, wenn die Temperatursensoren stetig die Raumtemperatur überwachen und basierend auf den gemessenen Werten die Klimaanlage geregelt wird.
Garagentor, Türen und Fenster
Auch die Automatisierung von Fenstern, Türen und Garagentoren ist per Apple HomeKit möglich. Es werden an allen gewünschten Stellen Aktoren angebracht, die per Home App angesprochen werden können. So lässt sich zum Beispiel die Haustür per Sprachaufforderung öffnen.
Auch Kopplungen mit Sensoren sind möglich. Meldet der Windsensor einen zu starken Wind, werden sämtliche Fenster automatisch geschlossen.
Die Interaktion von mehreren angeschlossenen Geräten lässt sich mit dem Apple HomeKit ebenfalls einstellen. Sind zum Beispiel in einem Raum die Fenster geöffnet, wird die Heizung oder Klimaanlage erst angestellt, wenn die Fenster geschlossen sind.